Kunst & Kultur

2017 - Autumn Moon Festival

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Drittes Autumn Moon Festival in Hameln

Wieder ist ein Jahr rum, wieder ist es Herbst, wieder findet das Autumn Moon Festival in Hameln statt und verbreitet bei mir schon Monate im Voraus Urlaubsvorfreude.

Inzwischen sind ein paar Wochen vergangen, die unglaubliche Bilderflut ist sortiert, die besten Bilder sind bearbeitet und die misslungensten gelöscht. Jetzt ist es Zeit für mein Festivalfazit.

Es war das dritte Mal, dass das Autumn Moon stattfand (für mich das zweite Mal) und genau wie im letzten Jahr war ich vom Ambiente und der Organisation schwer begeistert. Dass alle Locations so dicht beieinander lagen und größtenteils auch noch durch den Halloween-Markt miteinander verbunden waren, sorgte dafür, dass man beim Wechseln der Location das Angenehme (Obstglühwein, Fladenbrot mit Schafskäse) mit dem Nützlichen (von A nach B kommen) verbinden konnte. Genug Auswahl an Ess- und Trinkständen war jedenfalls gegeben. Und wie schon im letzten Jahr war besonders die Rattenfängerhalle wieder sehr stimmungsvoll mit einem ‚Wald‘ und einem kompletten Geisterschiff dekoriert. Auch das Personal an der Kasse und Theke, an den Verkaufsständen und bei der Security war, genau wie im letzten Jahr, ungemein freundlich.

Musikalisch wurde ein enormes Spektrum geboten, so dass für jeden Geschmack (der nicht völlig beim falschen Festival war) genug dabei war. Dadurch dürften auch die Meinungen, welche Bands ‚Headliner‘ waren und welche nicht, stark auseinander gehen. Tatsächlich waren meine Highlights vor allem unter Bands zu finden, die ich vorher nicht, oder zumindest nicht in dieser Art kannte. Während „Inkubus Sukkubus“ bei ihrem Auftritt als Opener um 15 Uhr zwar gut, aber (für mich) nicht weltbewegend waren, fand ich ihren zweiten Auftritt, diesmal mit einem rein akustischen Set im  Wohnzimmerambiente des Schiffs, total genial. Hier passte Musik und Ambiente perfekt zusammen.

Ansonsten war mein Eindruck: „je später der Abend, desto energiegeladener die Bands“. Nach diesem Motto lief am Freitag das Konzert von „Kochkraft durch KMA“ ab (ich habe immer noch nicht herausgefunden, wofür KMA steht oder was ich mir unter Kochkraft vorzustellen habe), bei dem die Sängerin Lana Van da Vla fröhlich auf und vor der Bühne herumsprang (mit dem Mikrofonkabel als Springseil). Auch wenn ich hinterher geteilte Meinungen über dieses Konzert gehört habe – mir hat es in seiner durchgeknallten Art extrem gut gefallen. Das Schema wiederholte sich auch am Samstag: Beim INVSN Konzert hatte Sänger Dennis Lyxzén nur selten Bodenkontakt, die meiste Zeit schien er über die Bühne zu fliegen und auch hier war die Energie genauso in der Musik zu spüren.

Als Fotograf mag man zwar über die dichten Nebelbänke beim Faun-Konzert („Okay, wir haben jetzt Nebel in vier verschiedenen Farben fotografiert, aber könnten wir auch mal die Band sehen?“ oder die drangvolle Enge im Papa Hemingway fluchen, aber ich denke, das ist Jammern auf hohem Niveau und letzten Endes ist es ja nicht das Ziel, die Konzerte auf die Fotografen abzustimmen. Und so kann ich nur sagen, dass mir das Fotografieren des Festivals wieder viel Spaß gemacht hat und ich mich schon jetzt auf das nächste Jahr freue.